Sowohl die Kaninchen, wie auch ihre zweibeinigen Freunde stehen schon in den Startlöchern: es grünt auf den Wiesen!

 

Im Frühling beginnt aber auch wieder die Ansteckungsgefahr für oft tödlich verlaufende Viruserkrankungen. Jetzt sollte also unbedingt eine Impfung erfolgen. Uns liegen dabei vor allem zwei Krankheiten am Herzen, die RHD und die Myxomatose.

 

Die Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD) ist derzeit die gefährlichste Kaninchenseuche. Es handelt sich dabei um eine lebensgefährliche und meist tödlich endende Viruserkrankung.

 

Das Virus ist hochansteckend und in der Umwelt sehr widerstandsfähig. Es kann bis zu siebeneinhalb Monate lebensfähig und infektiös bleiben, sogar bei Temperaturen von + 60 °C kann das Virus 2-3 Tage überleben.

 

Wie auch die Myxomatose, kann die RHD durch direkten Kontakt zu erkrankten Kaninchen und über stechende, blutsaugende Insekten übertragen werden, aber auch indirekt durch Mensch (Kleider, Schuhe usw.), (Grün-) Futter, Käfige und Einstreu, Reinigungs- und Arbeitsgeräte, Insekten/Wildvögel/Schadnager und durch Staub. Besonders im Frühjahr und Herbst kommt es vermehrt zu Krankheitsausbrüchen, da eine rasche Verbreitung durch fliegende Insekten, vor allem durch Mücken gegeben ist.

 

Bei der RHD ist häufig ein sehr schneller Verlauf zu beobachten. Charakteristisch sind Blutgerinnungsstörungen. Vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Einsetzen der ersten Krankheitssymptome (Inkubationszeit) vergehen lediglich 1-3 Tage. Als Kaninchenbesitzer bemerkt man meist wenig oder keine Symptome und findet das Kaninchen – überraschend – plötzlich tot im Käfig auf. Es können auch Erstickungskrämpfe beobachtet werden, die Tiere schreien oft schrill auf und fallen um. Der Tod tritt schließlich durch Herz-Kreislauf-Versagen ein. Der früher typische Blutaustritt aus Nase und After ist in letzter Zeit seltener, bei der neuen RHD-Variante gar nicht mehr zu sehen.

 

Bei längerem Krankheitsverlauf sind während 1-5 Tagen folgende Symptome zu beobachten:

 

  • Unruhe
  • Teilnahmslosigkeit
  • Appetitverlust
  • Atembeschwerden
  • Fieber, gefolgt von Untertemperatur
  • Gelbsucht

 

Sehr viel seltener ist eine milde Verlaufsform zu beobachten, die vor allem mit schlechterem Allgemeinbefinden einhergeht. Meist erholen sich die Tiere nach einigen Tagen, ihre Zahl wird jedoch mit nur 5-10% angegeben.

In den letzten Jahren ist ein neuer Virus-Typ, die sogenannte RHD-Variante-2 aufgetreten. Dieses neue Virus ist sehr eng mit dem herkömmlichen Virus verwandt, aber doch so verschieden, dass nicht alle Impfstoffe ausreichenden Schutz bieten.

 

Im Unterschied zur herkömmlichen RHD können an der RHDV2 bereits sehr junge Tiere, sogar Nestlinge, erkranken. Die Erkrankung verläuft rasant. Bereits ab 12 Stunden nach der Infektion kommt es zu hohem Fieber. Darauf folgen Appetitlosigkeit, Mattigkeit, respiratorische Symptome wie Atemnot sowie Durchfall. Bei den meisten Kaninchen führt die Krankheit innerhalb von 24 Stunden zum Tod.

Ungeimpfte Kaninchen sterben nach Infektion mit dem RHD-Virus. Daher ist eine rechtzeitige und regelmäßige Schutzimpfung die wichtigste und erfolgreichste Vorbeugemaßnahme für Kaninchen.

 

Die Behandlung erkrankter Tiere ist nicht möglich, umso wichtiger sind Hygiene und regelmäßige Impfungen.

 

Kaninchen, die eine Infektion überleben, bilden keine lebenslange Immunität aus und müssen regelmäßig geimpft werden. Zudem sind sie Virusausscheider und erhöhen den Infektionsdruck und das Risiko, dass sich weitere Tiere anstecken.

Erkrankte Tiere sollten separiert und alle Ställe, Geräte etc. sehr gründlich gereinigt und desinfiziert werden.

 

Quelle: idt-tiergesundheit.de